Als im Jahre 1962 das VAW Rheinwerk mit der Verhüttung von Aluminium in die Produktion ging, war der erste Grundstein für ein Miteinander gelegt. Die Beschäftigungszahl stieg auf 950 Mitarbeiter an, die mit ihren Familien aus allen Teilen der damaligen Bundesrepublik kamen. Nach einigen Jahren kamen auch immer mehr Arbeitskollegen aus den benachbarten europäischen Ländern hinzu, um hier ihrem Broterwerb nachzukommen.
Nachdem sich die Neubürger in ihren Wohnungen in Derikum eingerichtet und eingelebt hatten und das Familienleben wieder in geregelten Bahnen verlief, konnten sie sich langsam wieder dem Vergnügen zuwenden. Was lag da näher, als das Schützenwesen? An dieser Stelle ist es uns eine Pflicht und Ehre, einen Freund und Gönner des St. Hubertus-Schützencorps in Erinnerung zu rufen und uns seiner freundschaftlichen Verbundenheit zur Derikumer Bevölkerung zu gedenken:
Wilhelm Graf v.Pfeil
Er unterstützte und half in vielen Fällen den • Neubürgern aus dem Ortsteil Derikum, sagte er doch zu jeder Gelegenheit, er könne sich in die Leute hineinfühlen, denn er wisse genau was es bedeutet, seine angestammte Heimat verlassen zu müssen, um sich an einem neuen, unbekannten Ort niederzulassen und wieder von vorn anzufangen.
War Wilhelm Graf v.Pfeil doch selbst ein durch die Kriegswirren Vertriebener. So war es ihm ein Bedürfnis, den „Neuen“ in den Anfängen nicht nur moralische Unterstützung zu gewähren, um sich in der neuen Heimat wohlzufühlen; ihnen musste geholfen werden, sich auch in den Norfer Vereinen heimisch zu fühlen.
1964 war es dann soweit. Es bildete sich der erste Hubertuszug mit Namen „Immer Treu“.
Da aber noch kein eigenes Corps vorhanden war, reihte man sich an den Schützenfesttagen bei den Grenadieren ein. Dies machte soviel Eindruck, dass es nicht lange dauerte und sich weitere Züge gründeten: „Diana“, „Rote Rose“und „Unter Uns“.
Aber Gastmarschierer bei den Grenadieren war selbstredend kein Dauerzustand. So war es also nicht verwunderlich, dass im Jahre 1969 das St. Hubertus-Schützencorps Norf aus der Taufe gehoben wurde.
33 Schützen der Hubertuszüge „Immer Treu“ (Olt.H.Tax), „Unter Uns“ (Olt.P.Rings), „Rote Rose“ (Olt.K.Bauer) und „Diana“ (Olt.J.Lützenkirchen) trafen sich in der Gaststätte „Zum Goldberg“ zu der Gründungsversammlung, die von Oberst Herbert O.Homann geleitet wurde und befanden nunmehr, in einer Gemeinschaft aufzutreten, mit deren Führung Hans Tax beauftragt wurde. Die Wahlen zur Bildung eines ersten Vorstandes ergaben folgendes Ergebnis:
Corpsführer: Hans Tax
1.Vorsitzender: U.Gewitsch
1.Schriftführer: P.Schmidt
1.Kassierer: U.Ortmann
Der gewählte Corpsführer, zu der Zeit noch mit dem Rang eines Hauptmanns, wurde daraufhin vom Oberst Homann zum Major befördert. Als Adjutant wurde Eduard Schulz ernannt, der diesen Posten bis 1970 innehatte. Den Rang des Hauptmanns bekleidete bis zum Jahre 1978 der Schütze Gregor Chyzyj aus dem Zug „Immer Treu“.